Benefizkonzert mit "DILETTANTI MVSICI"
PAZ Y BIEN
Schulprojekt in Arrozbarato, Cartagena / Kolumbien
In vielen Jahren hingebungsvoller Arbeit schuf Schwester Elfride Jagersberger in einigen Slums der kolumbianischen Hafenstadt Cartagena halbwegs menschliche Wohnbedingungen, Kindergärten, Grundschulen, eine Mittelschule und verschiedene andere Gemeindeeinrichtungen. In Arrozbarato leben Familien, deren Lebensgrundlage der nahe gelegene Müllplatz ist, den Männer, Frauen und Kinder nach Wiederverwertbarem und Widerverkaufbarem durchsuchen. Einige Wenige verdingen sich zu Schandlöhnen in der Schwerindustrie außerhalb von Cartagena. Das Projekt "Paz y Bien" begann vor ca. 20 Jahren. In Zusammenarbeit mit den Slumbewohnern und mit finanzieller Hilfe aus dem Ausland war es Schwester Elfride möglich, neben dem Lebensnotwendigen wichtige Einrichtungen zu schaffen. Damals errichtete sie einen Kindergarten, um die Frauen zu entlasten und um den Kindern die Grundlage für Bildung zu vermitteln. Der Kindergarten wuchs rapide und zählt heute mit seinen Außenstellen mehr als 900 Kinder, die von ausgebildeten Kindergärtnerinnen betreut werden. Aufgrund der dringenden Notwendigkeit entschloss sich Schwester Elfride eine Volksschule zu bauen, in der wegen der ständig wachsenden Schülerzahl in drei Schichten unterrichtet wird. 1986 begann das ehrgeizige Projekt, eine komplette Mittelschule aufzubauen, ein anfangs äußerst ungewisses Unterfangen, heute aber eine Stätte, die über 1000 Schülern und Schülerinnen die Chance bietet, ihren Horizont über den Müllplatz hinaus zu erweitern. Die Grundidee der Mittelschule mit handwerklicher Ausrichtung besteht darin, den Kindern neben dem Unterricht in den Fächern Spanisch, Mathematik, Physik, Biologie, Geographie und Englisch eine handwerkliche Ausbildung zukommen zu lassen, vergleichbar etwa mit einer Lehre in Österreich. Der Kindergarten sowie die Schulen wurden anfänglich privat mit Spendengeldern geführt. Inzwischen werden sie zwar großteils vom Staat anerkannt, für die Fortführung der Schulen ist Schwester Elfride aber weiterhin auf ausländische Hilfe angewiesen, da Kolumbien sein Bildungsbudget derart gekürzt hat, dass Lehrer kaum noch bezahlt werden können. Wegen des explosionsartigen Anwachsens der Elendsviertel rund um Arrozbarato ist es notwendig, weitere Einrichtungen zu schaffen, die die Grundvoraussetzungen für ein menschenwürdiges und soziales Dasein sind: Kindergärten, Schulen, Versammlungsräume, Gesundheitsfürsorge.
Schwester Elfride Jagersberger
wurde 1919 in Gmunden/OÖ. geboren, trat als Fünfzehnjährige in den Franziskanerinnen-Missionsorden ein und ging dann bald nach Kolumbien, wo sie Physik und Mathematik für das Lehramt studierte. Nach langer Lehrtätigkeit an verschiedenen Schulen Kolumbiens und noch während ihrer Tätigkeit als Finanzverwalterin der Diözese von Cartagena begann sie, sich den Ärmsten der Armen zu widmen, verzichtete nach ihrer Pensionierung auf die Altersversorgung im Kloster und zog ganz zu den "Müllmenschen". 1998 hat Schwester Elfride ihre praktische Arbeit mit den Armen in einer befreiungstheologischen Diplomarbeit beschrieben.
DILETTANTI MVSICI
sind ein seit dem Winter 1993 bestehendes, aus der heutigen Musikwelt nicht mehr wegzudenkendes Kammermusikensemble, das in wechselnder Besetzung, mit Streichern und Bläsern spielt. Sie haben sich den nicht unbescheidenen Anspruch gestellt, die Welt mit der Musik der klassischen Epoche zu bereichern. In zahlreichen Konzerten in der, und um die Musikhauptstadt Wien, ist ihnen dies (in ihrer eigenen Sichtweise) auch souverän gelungen. Kein einziger der Dilettanti ist Profimusiker, bis auf Eine machen alle etwas anderes, nur nicht Musik. Dass der Name Dilettanti (un)gerechtfertigt ist, wird schon in den ersten Takten klar, ist also (nicht) historisch zu verstehen.