Vortrag von Herrn Michael Steinbacher "Juden und Steine"
im Gewölbekeller des Weinguts Himmelstoß-Glaser
Viele Interessierte kamen dieser Einladung - zur Freude der Vorstandschaft -
nach. Der Vortrag bestand aus 3 Teilen:
1. Der Name Dettelbach- woher? Ein Bach der sich schlängelt-tänzelt.....
2. Juden und Steine (im Dialekt)
Schilf- bzw. Buntsandsteine der örtlichen Steinbrüche die beim Behauen wertlos
wurden und die man für Verfüllungen und zum Bau weniger wertvoller Gebäude verwendete
wurden in der Mundart "Juden" genannt.
Der Winzer Alfons Knauer (Jg. 1927) bezeichnet Steine und sonstigem felsig-steinigem Terrain als "Juddn"
Er erinnert sich, dass das Flurstück "Judenfriedhof" von Bibergauer Bauern bewirtschaftet wurde. Die land-
wirtschaftliche Nutzung wurde aufgegeben und das heute Judenfriedhof genannte Flurstück wuchs mit
Gestrüpp zu.
3. Ein Judenfriedhof ohne Juden?
Flurname "Judenfriedhof" bei Dettelbach. Ein Ort mit Rätseln, da keine Hinweise auf jüdische Begräbnisstätte.
Evtl. eine wendisch-slawische Erklärung, Jude ist die unverstandene Eindeutschung von wendisch "jutes" = Fels.
Die Neuseser Weinbergslage "Judenfriedhof" ist eine Parallele und bezeichnet aufgrund ihrer Beschaffenheitder felsigen Lage am Steilhang des Mains
das steinige Gelände. Bei einer Ortsbegehung sind noch viele große Steine im Weinberg zu finden,
Bei einem Gläschen Wein wurde anschließend noch eifrig diskutiert.