Kreuzschlepper im Faltertor

Nachdem in der Jahreshauptversammlung 2011 und der Sitzung des erweiterten Vorstandes im Mai noch verschiedene Standorte diskutiert wurden, konnte man sich im Rahmen eines Vor-Ort-Termins des erweiterten Vorstandes am 08. August schnell auf einen Standort in der  Nordwestecke der Tordurchfahrt im Faltertor verständigen. In der Folge musste die für einen Standort am Schützenhaus bereits vorliegende Genehmigung erneut eingeholt werden.

Leider wurde der gewählte Standort von der Denkmalpflege nicht akzeptiert. Im Rahmen eines Ortstermins mit dem Gebietsreferenten des Landesamtes für Denkmalpflege am 18. Oktober wurde der Standort innerhalb des Faltertores nochmals festgelegt. Hierbei "ist der Kreuzschlepper mittig in der Nische des Faltertores mit einer Rundsäule aus Stahl derart anzubringen, dass der Standort als ‚Zweitstandort‘ ablesbar bleibt“.

Wegen der geringen Höhe der Nische soll die Säule des Kreuzschleppers nicht wiedererrichtet, sondern der Kreuzschlepper auf eine nüchtern modern konstruierte Metallsäule aufgesetzt werden. Durch die achsensymmetrische Anordnung in der Nische der Nordwand der Tordurchfahrt entsteht eine angemessene Raumkomposition.

Die gestalterische Lösung wurde in der Folge nochmals bei der Denkmalpflegebehörde zur Genehmigung eingereicht. Die Genehmigung wurde im November erteilt. Die Konstruktionsdetails sind mit den Firmen Kunstschmiede Sauer und Restaurator Scheder abgestimmt.
Die feierliche Einweihung mit einer ökumenischen Andacht fand am 21. April 2012 um 11 Uhr im Faltertor statt. 

 

Gefördert wurde das Projekt durch das Landesamt für Denkmalpflege,
die Unterfränkische Kulturstiftung,
die Stadt Dettelbach
und den Landkreis Kitzingen.

 


 

Historische Bedeutung der Bildstöcke

In den Alpenländern, im süddeutschen Raum, in katholischen Gebieten des Eichsfelds und der Oberlausitz findet man diese Kleindenkmäler. Bildstöcke sind seit Jahrhunderten auch prägende Elemente fränkischer Kulturlandschaft - besonders findet man sie im Umfeld von Klöstern und Wallfahrtsstätten.

So verwundert es nicht, dass auch heute noch alte Wallfahrtswege wie der Bibergauer Grund in Dettelbach von Bildstöcken unterschiedlichster Motive aus allen Kunstepochen gesäumt werden.

Bildstöcke sind in Stein geschlagener Ausdruck christlich geprägter Volksfrömmigkeit. Sie sind kleine Kostbarkeiten, Zeugen der Geschichte, die es zu bewahren gilt. 

Der Kulturhistorische Kreis hat sich der Aufgabe gestellt, an der Erhaltung dieser landschaftsprägenden Kleindenkmäler mitzuarbeiten. Mit höchster Dringlichkeit galt es, den Kreuzschlepper am Faltertor - im Vorgarten des früheren Gasthauses „Zum Stern“ - vor dem endgültigen Zerfall zu retten. 

Die freifigürliche Plastik aus der Barockzeit ( 1704 ) konnte durch Dipl. Restaurator S. Scheder, Ochsenfurt erfolgreich konserviert und restauriert werden.  

Vor Wind und Wetter geschützt, der Heilsgeschichte entsprechend aus der Stadt hinaus ausgerichtet und voll im Blickfeld der Bürger, der Wallfahrer und Touristen, wird der Kreuzschlepper nun in der Durchfahrt des Faltertores in unmittelbarer Nähe zum ursprünglichen Standort seinen neuen Platz finden.