Arbeitskreis - Altstadt
Dettelbach, ein geschichtsträchtiger Ort, der 1484 das Stadtrecht erhalten und überaus bewegte Zeiten erlebt hat, ist sichtbar und spürbar von seiner wechselhaften Geschichte gezeichnet.
Denkmäler und Gebäude aus mehreren Jahrhunderten haben im Stadtbild ein vielfältiges Ensemble entstehen lassen. Was für den Besucher reizvoll und romantisch erscheinen mag, ist für die Stadt und ihre Bürger ein Auftrag, eine große, immerwährende Aufgabe, die ohne Sensibilität und Opferbereitschaft nicht zu bewältigen ist.
Unser Verein weiß um diese historische Aufgabe. „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart beurteilen und die richtigen Entscheidungen für die Zukunft treffen“ – dieser viel zitierte Satz gilt auch für unsere Bemühungen.
Ein so vielgestaltiges Erscheinungsbild einer alten Stadt zu erhalten, ist eine ungemein schwere Aufgabe, die nicht leicht zu schultern ist. Wir als Verein können das Gesamtproblem nicht lösen, aber wir leisten unseren Beitrag. Wir bemühen uns um eine Bewusstseinsbildung in den Wertvorstellungen der Bevölkerung – aber wir versuchen auch nach unseren Möglichkeiten aktiv einzugreifen.
Jüngstes Beispiel ist unsere Initiative, den barocken Kreuzschlepper von 1704 vor dem endgültigen Verfall zu retten. Er stand mehr als drei Jahrhunderte vor dem Faltertor; nun nach der Restaurierung wird er in diesem alten Stadttor selbst einen neuen Standort finden, wird vor Wind und Wetter geschützt und künftig für alle Wallfahrer, die durch das Tor zur Wallfahrtskirche ziehen, eine würdige Station sein, um innezuhalten und ein Gebet zu sprechen.
Weil die Bildstöcke und Flurdenkmäler in hohem Maße das Erscheinungsbild unserer Kulturlandschaft prägen, wollen wir auch in der Zukunft auf die Erhaltung dieser wertvollen Kleindenkmäler unser besonderes Augenmerk richten. In hohem Maße gefährdet sind nach der Frostperiode dieses Winters die beiden barocken Prozessionsaltäre am Eingang der Weingartenstraße bzw. neben der alten Klosterpforte im Vorhof der Wallfahrtskirche.
Der Kreuzschlepper befindet sich momementan noch in der Restaurierungswerkstatt in Ochsenfurt. Im Oktober genehmigte das Denkmalamt die Aufstellung im Faltertor, wo er in der Nische (von der Stadt kommend links) angebracht wird.